Der letzte Donnerstag (24. März 2011) war ein bedeutender Tag für unsere Akademie. Wir sind in die Lüneburger Heide gefahren und haben dort eine größere pflanzensoziologische Bibliothek abgeholt. Wie kam es dazu?
Nun fügte sich aber Vieles zu einer runden Sache. Von Renate Bertsch aus Oberreichenbach bekam unsere Akademie dankenswerterweise eine Geldspende, die so hoch war, dass wir davon locker die Bücher und den Transport bezahlen konnten. Und dann blieb immer noch genug übrig, um davon Regale zu kaufen und die ersten Schritte einer digitalen Erfassung der Bibliothek tätigen zu können. Danke an Renate!
Die Frage, wohin mit der Bibliothek, klärte sich auf die Weise, dass Bernd Roßlenbroich als Leiter des Institutes für Evolutionsbiologie und Morphologie der Uni Witten/Herdecke uns anbot, eines seiner Instituts-Arbeitszimmer zu nutzen und die gesamte Akademie als Projekt des Institutes laufen zu lassen. So war unsere erste Handlung noch bevor der Büchertransfer stattfand, dieses Zimmer aufzuräumen, einzurichten, Regale aufzubauen usw. Danke an Bernd R.!
Und schließlich der Transport selber ... Hier erwies sich ein guter Freund aus Hannover als der Held des Tages. Bernd Pilgrim, Leiter der Abteilung Naturschutzinformation im hannoverschen NLWKN und über einen langen Zeitraum Herausgeber der Bände über die „Pflanzengesellschaften Niedersachsens“, ist seit vielen Jahren mit „uns Pflanzensoziologen“, insbesondere mit Preising, Weber und mir, gut befreundet.
Und „Hilfe“ hieß jetzt konkret bei ihm: Einladung für mich nach Hannover am Vorabend des Transportes, Bewirtung mit leckerem Essen, Übernachtung, Frühstück und im Vorfeld schon die Recherche nach günstigen Fahrzeugen und die Vorbestellung eines Transporters für den folgenden Morgen. Dann mitfahren als Copilot, Fahrer und Kistenschlepper. Danke an Bernd P.!
Zur Zeit sind wir am Auspacken der Schätze – und was tritt da nicht alles zutage! Nicht nur wertvolle Schriftenreihen wie Vegetatio oder Phytocoenologia oder die Rintelner Symposium-Bände, sondern auch z.B. die ursprüngliche 1. Auflage der „Pflanzensoziologie“ von Braun-Blanquet 1926. Und dann die zahlreichen uralten handgeschriebenen Vegetationstabellen mit Einzelaufnahmen – unschätzbare Dokumente vergangener Zeiten der naturnahen Kulturlandschaften Nordwestdeutschlands.
Und wir denken beim Auspacken und Einräumen in Dankbarkeit an die, die uns in der Vegetationskunde vorangingen und uns nun alle diese Schätze – und nicht nur die in materieller Buchform – hinterlassen haben. Unser Dank verbindet sich gleichzeitig mit den Menschen der Gegenwart, mit unseren Freunden, die es uns ermöglicht haben, dass wir nun diesen großen Schritt der Akademiearbeit gehen können.
Bericht: Hans-Christoph Vahle
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