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Montag, 30. Mai 2011

Goetheanistische Exkursion ins Dahner Felsenland


Dahner Felsenland
  Was ist (eigentlich) eine Wiese?
Unter dieser Fragestellung fand vom 20.-22. Mai eine goetheanistisch-naturwissenschaftliche Exkursion ins Dahner Felsenland statt, die u.a. als eine praktische Erweiterung des Goetheanistischen Seminars im Februar angeboten wurde.
Mit einer bunt gemischten Gruppe von 16 Personen aus dem Akademiekreis, aus der "Projektgruppe goetheanistischer Naturwissenschaftler" und von Gut Hohenberg erkundeten wir verschiedene Formen der Landschaftswahrnehmung.

Vegetationsaufnahme
 Begonnen wurde mit einer stillen Wanderung durch einen Landschaftsabschnitt, um sich ganz auf die Vegetation zu konzentrieren. Dabei mussten wir jedoch feststellen, dass eine artenreiche Wiesenlandschaft, die hier vor vier Jahren noch bestand, mittlerweile durch kleinräumige Weideparzellen ersetzt worden war. Der schleichende Rückgang artenreicher Wiesen ist erschreckend - die Wiese - vom Aussterben bedroht?

An anderer Stelle fanden wir jedoch abwechslungsreiche Wiesen vor, anhand derer wir uns mit verschiedenen Wahrnehmungsmethoden der Landschaft annäherten. Mit Hilfe des "Pflanzensoziologischen Blicks" wählten wir unsere Probeflächen aus. Auf dem Foto kann ein deutliches Vegetationsmosaik von verschiedenen Nutzungen erkannt werden.


Mit Hilfe der Pflanzensoziologie (Vegetationsaufnahmen - Vergleich von Artenkombinationen) und der Phänomenologie (Zeichnen/Malen von Vegetationsgestalt-Profilen - Gestaltvergleiche) wurde eine ganzheitliche Annäherung an die Fragestellung versucht. Dabei stellte sich heraus, dass die einfach klingende Frage "Was ist eine Wiese?" gar nicht so leicht zu beantworten ist.

Durch das Erlernen der Wiesen-Pflanzenarten, das genaue Hinsehen beim Profil-Zeichnen und den Vergleich von Vegetationsgestalten tauchten wir tief in das Wahrnehmen, Kennenlernen und Empfinden der Wiesen-Landschaft ein.

Wiesen-Profile
Wir fanden viele schöne Arten, besonders spektakulär war der Fund von Botrychium lunaria, der Mondraute, die in Deutschland auf der Roten Liste 3 steht. Sie wuchs zahlreich auf einer Magerwiese im Übergang zu einem Borstgrasrasen.

Gestaltvergleich Ranunculus repens, R. acris u. R. bulbosus 
Um die Wiese besser charakterisieren und abgrenzen zu können, machten wir den direkten Vergleich durch Vegetationsaufnahmen und -profile auf einer in der Nachbarschaft gelegenen artenreichen Weide. Diese bestand mehr aus niedrigwüchsigen Rosetten-Pflanzen, während die verwandten Arten in der Wiese als hochwüchsige Schaftpflanzen ausgebildet waren. Wir kamen auf die Idee, solche Paare bewusst aufzusuchen und haben dies am Beispiel der "Hahnenfüße" einmal durchgespielt (siehe Bild).  
 
Botrychium lunaria - Mondraute
 
Saxifraga granulata - Knöllchen-Steinbrech
 
Mittagspause

Vielen Dank an alle Teilnehmer für dieses erlebnisreiche, inspirierende Wochenende!

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