Willkommen!

Willkommen bei der Akademie für angewandte Vegetationskunde!



Hier findet ihr aktuelle News, Veranstaltungshinweise und Einiges mehr. Weitere Infos stehen auf unserer Homepage http://www.vegetationskun.de/







Dienstag, 31. Mai 2011

Sonniges Wiesenseminar in der Eifel

Sonniges Wetter begleitete die 10 Teilnehmer des Wiesenseminares vom 24.-26. Mai in der Vulkaneifel, geleitet von Dr. Hans-Christoph Vahle. Speziell an die Anforderungen für Biotopkartierer oder sonstige Fachkräfte angepasst behandelte das Seminar das Thema "Artenreiche Wiesen - Glatthaferwiesen, Mager-, Feucht- und Nasswiesen". Dieses Thema bildet die pflanzensoziologische Grundlage aller Grünlandkartierungen.

Ein kleiner Auszug aus dem Inhalt:

  1. Die typische Glatthaferwiese
  2. Die kennzeichnenden „Blütenpflanzen“ der Glatthaferwiese
  3. Magerzeiger, Feuchtezeiger, Nässezeiger: die standörtlichen Abwandlungen der Glatthaferwiese
  4. Die Knollenhahnenfuß-Glatthaferwiese als „klassische“ Magerwiese
  5. Der wenig beachtete Übergang von Magerwiesen zu mageren Feuchtwiesen
  6. Der Unterschied von nährstoffreicheren Sumpfdotterblumen-Wiesen (Calthion) zu nährstoffärmeren Pfeifengraswiesen (Molinion)
  7. Was ist eine „gute“ Feuchtwiese? Die Ideologie von seggen-, binsen- und hochstaudenreichen Feuchtwiesen

In einem größeren Wiesengebiet lernten die Teilnehmer charakteristische Artengruppen der verschiedenen Wiesentypen kennen und abgrenzen und wurden, ausgehend von gemeinsamen Vegetationsaufnahmen, zum selbstständigen Arbeiten angeleitet. 
Abends wurde das praktisch erlangte Wissen durch kleine Vorträge von Dr. Hans-Christoph Vahle ergänzt. Auf sehr anschauliche Weise gelang es ihm, Zusammenhänge einprägsam und verständlich darzustellen. 



 

Die drei Tage boten eine Fülle von neuen Eindrücken - seltene Pflanzenarten, eine bunte Blütenpracht, die man heutzutage kaum mehr zu Gesicht bekommt, dazu die pflanzensoziologische Arbeit, mit der die Teilnehmer am Ende in der Lage waren, die verschiedenen Wiesentypen mit dem "Habitusblick" schnell zu erfassen.

Zum Ausklang ging es zum Wasserfall Dreimühlen, wo bei Kaffee und Kuchen eine gemütliche Abschlussrunde stattfand. 

Was ist das?  

 
Briza media - Zittergras 

Geum rivale - Bachnelkenwurz 
 
Ophioglossum vulgatum - Natternzunge 

Sinter-Wasserfall Dreimühlen

 
Vielen Dank an alle Teilnehmer, es war eine sehr schöne Gruppe, und vielen Dank für die positiven Rückmeldungen!






Montag, 30. Mai 2011

Goetheanistische Exkursion ins Dahner Felsenland


Dahner Felsenland
  Was ist (eigentlich) eine Wiese?
Unter dieser Fragestellung fand vom 20.-22. Mai eine goetheanistisch-naturwissenschaftliche Exkursion ins Dahner Felsenland statt, die u.a. als eine praktische Erweiterung des Goetheanistischen Seminars im Februar angeboten wurde.
Mit einer bunt gemischten Gruppe von 16 Personen aus dem Akademiekreis, aus der "Projektgruppe goetheanistischer Naturwissenschaftler" und von Gut Hohenberg erkundeten wir verschiedene Formen der Landschaftswahrnehmung.

Vegetationsaufnahme
 Begonnen wurde mit einer stillen Wanderung durch einen Landschaftsabschnitt, um sich ganz auf die Vegetation zu konzentrieren. Dabei mussten wir jedoch feststellen, dass eine artenreiche Wiesenlandschaft, die hier vor vier Jahren noch bestand, mittlerweile durch kleinräumige Weideparzellen ersetzt worden war. Der schleichende Rückgang artenreicher Wiesen ist erschreckend - die Wiese - vom Aussterben bedroht?

An anderer Stelle fanden wir jedoch abwechslungsreiche Wiesen vor, anhand derer wir uns mit verschiedenen Wahrnehmungsmethoden der Landschaft annäherten. Mit Hilfe des "Pflanzensoziologischen Blicks" wählten wir unsere Probeflächen aus. Auf dem Foto kann ein deutliches Vegetationsmosaik von verschiedenen Nutzungen erkannt werden.


Mit Hilfe der Pflanzensoziologie (Vegetationsaufnahmen - Vergleich von Artenkombinationen) und der Phänomenologie (Zeichnen/Malen von Vegetationsgestalt-Profilen - Gestaltvergleiche) wurde eine ganzheitliche Annäherung an die Fragestellung versucht. Dabei stellte sich heraus, dass die einfach klingende Frage "Was ist eine Wiese?" gar nicht so leicht zu beantworten ist.

Durch das Erlernen der Wiesen-Pflanzenarten, das genaue Hinsehen beim Profil-Zeichnen und den Vergleich von Vegetationsgestalten tauchten wir tief in das Wahrnehmen, Kennenlernen und Empfinden der Wiesen-Landschaft ein.

Wiesen-Profile
Wir fanden viele schöne Arten, besonders spektakulär war der Fund von Botrychium lunaria, der Mondraute, die in Deutschland auf der Roten Liste 3 steht. Sie wuchs zahlreich auf einer Magerwiese im Übergang zu einem Borstgrasrasen.

Gestaltvergleich Ranunculus repens, R. acris u. R. bulbosus 
Um die Wiese besser charakterisieren und abgrenzen zu können, machten wir den direkten Vergleich durch Vegetationsaufnahmen und -profile auf einer in der Nachbarschaft gelegenen artenreichen Weide. Diese bestand mehr aus niedrigwüchsigen Rosetten-Pflanzen, während die verwandten Arten in der Wiese als hochwüchsige Schaftpflanzen ausgebildet waren. Wir kamen auf die Idee, solche Paare bewusst aufzusuchen und haben dies am Beispiel der "Hahnenfüße" einmal durchgespielt (siehe Bild).  
 
Botrychium lunaria - Mondraute
 
Saxifraga granulata - Knöllchen-Steinbrech
 
Mittagspause

Vielen Dank an alle Teilnehmer für dieses erlebnisreiche, inspirierende Wochenende!

Montag, 9. Mai 2011

Finanzierungs-Projekt „2000 Menschen“

Es ist soweit: Unsere Akademie startet in die nächste Runde.
Nach einem Jahr intensiver Arbeit zum Aufbau der Akademie können wir nun ein festes, stabiles Fundament vorweisen:

-         ein gut durchdachtes und vielseitiges Projekte-Programm
-         vielseitige Kooperationspartner
-         ein eigenes Büro
-         eine pflanzensoziologische Bibliothek
-         viele Interessenten und Nachwüchsler

 Jetzt fehlt nur noch eines: die Finanzierung, damit wir hauptberuflich und effektiv unsere wachsende Energie in die Akademie und unsere Projekte fließen lassen können.

Was wir möchten ist:

-         von unserer Arbeit leben können, damit wir unsere volle Zeit und Aufmerksamkeit auf die Akademie wenden können
-         genug finanzielle Mittel zur Verfügung haben, um unsere Projekte bestmöglich umsetzen zu können
-         dass wir unsere Seminare und Workshops sehr günstig anbieten können, um jedem Interessierten die Möglichkeit der Teilnahme zu bieten

Deshalb gehen wir nun den finalen Schritt und starten unser Finanzierungskonzept:


Projekt 2000 Menschen

Wir suchen 2000 Menschen, die bereit sind, 5 - 10 Euro oder mehr im Monat für die Akademie zu spenden.
Sie sichern damit feste Arbeitsplätze und Sie tragen etwas Gutes bei für die Umwelt, die Landwirtschaft und die Bildung bzw. Nachwuchsförderung.


Im Gegenzug bieten wir allen Förderern an:

-         regelmäßige Informationen über den Fortschritt unserer Arbeit
-         Vergünstigungen bei Seminaren und Workshops
-         unsere Publikationen im Selbstverlag zum Einkaufspreis
-         Spendenbescheinigungen

Selbstverständlich freuen wir uns auch über einmalige Spendenbeiträge oder Sachspenden!

Wenn Sie Interesse oder Fragen haben, melden Sie sich bei uns, wir schicken Ihnen gerne Informationen über unsere Arbeit zu:

Akademie für angewandte Vegetationskunde
Priv. Doz. Dr. Hans-Christoph Vahle
c/o Institut für Evolutionsbiologie
Universität Witten/Herdecke
Stockumer Str. 10, 58453 Witten
Tel. Büro 02302-926-324
Tel. privat 02302-2782008
Vahle[at]vegetationskun.de
www.vegetationskun.de


Bankverbindung: GLS Gemeinschaftsbank
BLZ 430 609 67 Konto-Nr. 400 800 2500
Empfänger: VZF des Institutes für Evolutionsbiologie
Verwendungszweck: Vegetationskunde

Montag, 2. Mai 2011

Wunderschöne Mai-Exkursion

Am 1. Mai fand eine vegetationskundliche Exkursion zum Thema "Feuchtweiden mit Mäuseschwänzchen"  in der Nähe von Rheda-Wiedenbrück statt. Das Wetter konnte nicht besser sein und so startete die Gruppe gutgelaunt in die Runde.



Zu Beginn führte Dr. Hans-Christoph Vahle die Exkursionsteilnehmer mit der Frage: „Was seht ihr hier?“ in die Wahrnehmung der Pflanzenwelt ein.


Auf einem Rundgang von etwa 2,2 km erfuhren die Teilnehmer, was Pflanzengesellschaften sind und dass man schon von der Gestalt der Pflanzen darauf schließen kann, an welchem Standort sie wachsen (trocken, mager, fett, feucht). Anscheinend artenreiche Wiesen entpuppten sich als äußerst artenarm (12 Arten), dagegen konnten trockene Weideränder mit über 25 Arten aufwarten.

Was wächst am Weiderand?

Sortieren der Pflanzen nach Gestalt 


Wieviele Arten habt ihr gesammelt?




Schließlich wurde das Ziel der Exkursion erreicht - die Mäuseschwänzchen-Gesellschaft. Das Mäuseschwänzchen (Myosurus minimus) ist eine selten gewordene einjährige Art, die in manchen Bundesländern schon auf der Roten Liste steht. 

Man kann es Anfang Mai besonders in feuchten Weide-Eingängen finden, dort wächst es u.a. mit dem noch selteneren Quellkraut (Montia chondrosperma) zusammen. Diese Gesellschaft hat sich vortrefflich an den Weide-Rhythmus des Jahres angepasst, ist jedoch so unscheinbar, dass sie heutzutage kaum mehr jemand kennt. 

Bemerkenswert ist, dass das Mäuseschwänzchen zur Familie der Hahnenfußgewächse gehört, die Pflanze ist also mit dem Hahnenfuß, volkstümlich "Butterblume" genannt, verwandt. 




Gefunden!

Quellkraut (Montia chondrosperma) mit Mäuseschwänzchen

Nach einer Einkehr im gemütlichen Städtchen Rietberg kamen einige Teilnehmer noch zu einer kurzen Führung durch einen artenreichen Eichenwald bei Beckum mit.
Wir danken allen Teilnehmern für diesen wunderschönen Tag!


Wer Interesse an den sonntäglichen Exkursionen hat, der kann sich noch bis Mitte Juni für den 26.06.2011 anmelden (Hof Sackern, siehe hier).